Rundbrief 2014 - 1. Hälfte



Ein helles Wort,
Wie Feuer und Anfang,
Von einem Geschlecht
Gebracht auf das andre,
Wußte von euch,
                                Verborgene Brunnen.        (Peter Huchel)


Herzlich willkommen zu unseren Veranstaltungen
im ersten Halbjahr 2014!


Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angekündigt, in der Stadtbücherei Hameln in der Pfortmühle, Sudetenstr. 1, 31785 Hameln statt.






Infos unter: www.bg-hameln.de
c/o Bernd Bruns
Kontakt: bg.hameln@googlemail.com

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Heiko Postma:

„So freundlich ist der Aufenthalt...“
Eine historisch-literarische Rundreise durch Niedersachsen


Heiko Postma begibt sich für uns auf eine Literatur-Reise durch alle vier Gründungsstaaten des heutigen Niedersachsens (Oldenburg, Hannover, Braunschweig, Schaumburg-Lippe). Seine poetischen Begleiter sind dabei Autoren, die diese Regionen durchstreift und beschrieben haben, sei es privat, als Kurgast, Tourist oder wandelnder Heimatkundler. Dabei werden zu Worte kommen: Wilhelm Busch, Manfred Hausmann, Barthold Heinrich Brockes, Georg Christoph Lichtenberg, Hans Christian Andersen, Wilhelm Raabe, Heinrich Heine, Theodor Fontane, Johann Wolfgang Goethe, Jeremias Gotthelf, Hermann Löns und andere. Sie alle haben ihre Eindrücke von Land und Leuten, Sitten und Gebräuchen Niedersachsens in ihren Werken und Briefen geschildert: meist freundschaftlich, gelegentlich amüsiert spitzig oder leicht ironisch und bisweilen auch feinherb boshaft.

Heiko Postma
, Hannover, promovierter Germanist, Publizist, Redakteur und freier Autor, hat zahlreiche Veröffentlichungen vorzuweisen. Er, der bei uns schon mehrfach zu Gast war und brillierte, wird die ausgewhlten Texte vortragen und jeweils kurz kommentieren. So wünschen wir uns denn eine lehrreiche wie kurzweilige Litera-Tour durch unser Bundesland.




Sonntag, den 2. Februar 2014

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 4,-  für Mitglieder (sonst 6,- €)


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Ulrich Sieg :

Der Krieg der Geister - Zur 100 jährigen Wiederkehr des 1. Weltkrieges

Die Theorie vom deutschen Sonderweg spielte eine Schlüsselrolle im Geschichtsdenken der alten Bundesrepublik. Sie hob Deutschlands Demokratiedefizite im Vergleich mit Großbritannien oder Frankreich hervor. Zur Erklärung wurde auf das Obrigkeitsdenken seit Luther, auf den preußischen Militarismus und die gescheiterte Revolution von 1848 verwiesen. Das Kaiserreich, so der Referent, sei aber als autoritärer Nationalstaat missverstanden worden. Es habe sehr wohl eine politische Kultur mit hoher Wahlbeteiligung und lebendigen Debatten gegeben, die auch im Ausland positiv wahrgenommen worden seien. Auch im „Westen“ sei nicht alles Gold, was glänzte, z.B. die Härte, mit der die britische Oberschicht ihre Privilegien verteidigte oder der französische Antisemitismus z.Z. der Dreyfus-Affäre. Die Schuldfrage in Bezug auf den 1. Weltkrieg kann nicht einseitig oder eindeutig geklärt werden. Statt moralischer Urteile sollten Argumente und differenzierende Abwägungen erfolgen. Die 100 jährige Wiederkehr des 1. Weltkrieges bietet eine vorzügliche Gelegenheit, um solchen grundsätzlichen Fragen nachzugehen.

Dr. Ulrich Sieg
, Historiker und außerplanmäßiger Professor an der Uni Marburg, forscht und lehrt im Bereich der Geschichte des deutschen Judentums, des Antisemitismus und der politischen Ideengeschichte seit 1800. Seine letzte Veröffentlichung (2013) trägt den Titel: „Geist und Gewalt. Deutsche Philosophen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus“.


Sonntag, den 16. Februar 2014

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 4,- € für Mitglieder (sonst 6,- €)



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Literarische Stunde 2014 - erste Hälfte


08.01.  Dierk u. Jutta Rabien: Antonio Skármeta (*1940): Mit brennender Geduld,
      Roman (1984)
12.02.  Ulrike Bennemann: "Du bist mir so unendlich lieb" - Die Leiden des jungen
      Brahms - Auszüge aus Briefen und Tagebüchern von Clara u. Robert
              Schumann u. Johannes Brahms
12.03.  Jürgen Schoormann: Florian Illies: 1913, Der Sommer des Jahrhunderts (2012)
09.04.  Jürgen C. Kruse: Frank Lorenz Müller: „Unser Fritz“. Der 99-Tage-Kaiser
      Friedrich III. (2013)
14.05.  Dierk u.Jutta Rabien: Ernest Hemingway (1899-1961): Über den Fluss und in die
            Wälder (Roman)
11.06.  Jürgen C. Kruse: Günter Kunert (*1929): Lyrik u. Prosa

Beginn jeweils um 10.15 Uhr in der Stadtbücherei. Eintritt frei, Gäste sehr willkommen.


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Marc Ende:


„Die Verrücktheiten eines Mondsüchtigen“? – Eine Einführung in das Werk von E. T. A. Hoffmann


Als „Gespenster-Hoffmann“ ist er in den Kanon der Weltliteratur eingegangen. Doch Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822), der sich selbst lange Zeit mehr als Komponist denn als Dichter sah, ist keineswegs nur ein Meister des Unheimlichen. In der Vielseitigkeit seines Schaffens und seiner reflektierten Poetik ist er einer der größten Universalkünstler der europäischen Romantik. Die Doppelexistenz zwischen Kunst und Beruf, Normalität und Wahn, Bürgerlichkeit und Exzentrik, an der Hoffmann zeitlebens gelitten hat, durch die er aber auch äußerst produktiv war, wird zum Thema vieler seiner Erzählungen. Eine eingehende Beschäftigung mit den Werken „Der Sandmann“ und „Der goldene Topf“ soll veranschaulichen, wie es Hoffmann meisterhaft versteht, den Zauber einer anderen Wirklichkeit zu beschwören. Das „Zauberreich“ der Fantasie, das Hoffmann zufolge fest verankert sein muss im richtigen Leben, hat aber einen ambivalenten Charakter: Es ist nicht nur erlösend, sondern auch bedrohlich und dämonisch. Hoffmann, der Kammergerichtsrat, erweist sich als „skeptischer Phantast“; eine vollständige Romantisierung“ der Welt, wie sie noch Novalis gefordert hat, führt bei seinen Figuren oft zu Wahnsinn und Tod oder ist nur noch im Traum oder im Rausch möglich.

Marc Ende
, StD, Jg. 1974, ist Lehrer für Deutsch, Geschichte und Darstellendes Spiel am Viktoria-Luise-Gymnasium in Hameln und als Fachleiter Deutsch in der Ausbildung von Referendaren tätig.


Sonntag, den 30. März 2014

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 4,- € für Mitglieder (sonst 6,- E)


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Jahreshauptversammlung 2014

vorgeschlagene Tagesordnung:


1) Begrüßung und Berichte des Vorstandes
2) Berichte der Kassenprüfer
3) Aussprache über die Berichte und Entlastung des Vorstandes
4) evtl. Anträge (Einreichungsfrist: 15.4.2014)
5) Bericht des Leiters der Stadtbücherei
6) Verschiedenes

Mittwoch, den 23. April 2014, 19.00 Uhr in der Stadtbücherei


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Hans-Jürgen Schmelzer:

Meines Vaters Felder.
Biografie einer Landwirtsfamilie im Oderbruch


Dieser Band erzählt die Biografie einer deutschen Gutsbesitzer-Familie, die über drei Generationen im Oderbruch landwirtschaftlich tätig war, bevor ihr Besitz nach dem Ende des 2. Weltkrieges verloren ging. Gestützt auf reiches Quellenmaterial an Briefen, Tagebüchern und Zeitungsmeldungen gelingt es, Aufstieg und Fall der Familie Schmelzer anschaulich und in bewegenden Einzelschicksalen nachzuzeichnen. Diese Familiengeschichte bietet zugleich ein Panorama der allgemeinen deutschen Geschichte vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Pars pro toto spiegeln sich die wirtschaftlichen, technischen, sozialen wie politischen Umwälzungen in den Schicksalen der Menschen im Oderbruch. So weist Hans-Jürgen Schmelzer mit der Darstellung seiner eigenen Familiengeschichte weit über die Region hinaus und ist für jeden historisch Interessierten lesenswert.

Hans-Jürgen Schmelzer, Germanist und Romanist und seit einiger Zeit in Hameln sesshaft, war schon mehrfach unser Gast und hat sich u.a. durch Dichter-Biografien einen Namen gemacht.





Sonntag, den 18. Mai 2014

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 4, - € für Mitglieder (sonst 6,- €)


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Markt alter Bücher


Wegen Umbaumaßnahmen in den Räumen der Jugendwerkstatt kann der nächste „Markt alter Bücher“ voraussichtlich erst im September 2014 stattfinden. Wir  bemühen uns aber,  im Frühjahr 2014 in den Räumen der VHS Hameln-Pyrmont, Ohsener Str. einen Sondermarkt anzubieten. Näheres kann erst zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt werden.
 

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Renate Stauf:


Heinrich Heines „Der Rabbi von Bacharach“ als deutsch-jüdischer Geschichtsroman

Heines berühmte Erzählung „Der Rabbi von Bacharach“ (1824) ist Fragment geblieben. Sie ist ein Zeugnis für Heines persönliche Betroffenheit auch deshalb, weil er sich hier erstmals mit der jüdischen Leidensgeschichte und Fragen der Judenemanzipation beschäftigt. Heine erzählt mit den Mitteln der modernen Erzählkunst eine durch Wiederholungen geprägte Geschichte des Judentums, die keinen Anschluss an die europäische Geschichte findet. Der Vortrag thematisiert anhand der kontrastiven Handlungs- und Sprachräume des Textes die Frage nach Möglichkeiten des individuellen wie kollektiven Widerstandes, die die Erzählung auf provozierende Weise stellt.

Prof. Dr. Renate Stau
f, Prodekanin der Technischen Universität Braunschweig, Institut für Germanistik, Hauptherausgeberin der „Germanisch-Romanischen Monatsschrift“, ist anerkannte Heine-Expertin und forscht und lehrt im Bereich der „Neueren Deutschen Literatur“, u.a. Studien zur Kulturgeschichte des Liebesbriefes.
Wir kooperieren mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hameln und mit der liberalen jüdischen Gemeinde Hameln.


Sonntag, den 15. Juni 2014

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 4, -  für Mitglieder (sonst 6,- €)


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Lesewanderpfad auf dem Werder – Durch eine krankheitsbedingte Verzögerung kann unser in Kooperation mit der Papenschule geplantes Projekt erst im Frühjahr 2014 realisiert werden.

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