Bärbel Reetz: Hesses Frauen


„Was im Denken und in der Kunst mein Vorzug ist, das macht mir im Leben, besonders bei den Frauen, oft Beschwerden: daß ich meine Liebe nicht fixieren kann, daß ich nicht Eines und Eine lieben kann, sondern das Leben und die Liebe überhaupt lieben muß“, gestand Hermann Hesse, der Dichter, der nicht heiraten wollte und sich dennoch dreimal „den Ring durch die Nase ziehen“ ließ. Wer aber waren die Frauen, die den Widerstand des Eheskeptikers brechen konnten? Und wie lebte es sich an der Seite des Dichters, der in seinem Werk keine überzeugenden Frauengestalten schuf, sondern sein eigenes, männliches Schicksal erzählend zu deuten suchte?
Gestützt auf Dokumente aus dem Nachlass, darunter auch zahlreichen unveröffentlichten Korrespondenzen, unternimmt es Bärbel Reetz ihren Blick nicht auf Hesse, sondern die Lebensläufe und -entwürfe seiner Frauen, der Fotografin Maria Bernoulli, der Sängerin Ruth Wenger und der Kunsthistorikerin Ninon Dolbin-Ausländer zu richten. Drei Ehen, zwei Scheidungen, drei Schicksale, in denen auch deutlich wird, welchen Einfluss Mutter und Schwestern, frühe unerwiderte Lieben wie spätere Geliebte auf das Zusammenleben der Paare und auf Hesses Werk hatten. Dabei zeichnet Reetz nicht nur die Porträts ungewöhnlicher Frauen, sondern entdeckt auch neue, bisher wenig beachtete Facetten der Persönlichkeit Hermann Hesses.
Bärbel Reetz, gebürtige Hamelnerin, Autorin und Journalistin und schon mehrmals unser Gast (das letzte Mal 2006, als sie ihren Roman Die russische Patientin vorstellte), lebt jetzt in Berlin und wird uns ihr neustes Buch (Suhrkamp) präsentieren.


Sonntag, den 22. April 2012
Beginn: 11.15 Uhr
Eintritt: 3, -€  für Mitglieder (sonst 4,50 €)
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