Die Dichtung ist ja die brennende Liebe selbst, man kann nicht genug von ihr pflücken.

(Else Lasker-Schüler)




Herzlich willkommen
zu unseren Veranstaltungen
im ersten Halbjahr 2016




Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angekündigt,
in der Stadtbücherei Hameln in der Pfortmühle,
Sudetenstraße 1, 31785 Hameln statt.



Infos unter: www.bg-hameln.de
c/o Bernd Bruns
Kontakt: 05101/21658
bg.hameln@googlemail.com

....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................


Heiko Postma: „Kommt Kinder, wischt die Augen Aus: Es gibt hier was zu sehen!“ Über  den Wandsbecker Boten Matthias Claudius (1740 – 1815)

Sein »Abendlied«, das mit den Worten beginnt »Der Mond ist aufgegangen« und in dem ein ganz schlichtes Naturerlebnis das Nachdenken über Gott und die Welt auslöst, gehört zum unvergänglichen Vorrat deutscher Poesie, genau wie dessen morgendliches Gegenstück, das zum Bestaunen des Sonnenaufgangs vors Haus ruft: »Kommt Kinder, wischt die Augen aus! Es gibt hier was zu sehen«. Matthias Claudius traf einfach den Ton, der den Leser oder Zuhörer berührt. Doch Matthias Claudius konnte noch viel mehr, wovon sich zumal die Leser des »Wandsbecker Boten« überzeugen durften, denen »Asmus«, wie er sich als Redakteur nannte, ein wahres Feuerwerk von Einfällen bot: mal witzig überschäumende, mal besinnliche Verse und Prosastücke; mal ernsthaft angelegte philosophische oder religiöse Betrachtungen, mal spielerisch nonsenshafte Schnurrpfeifereien; und dazwischen immer wieder gekonnte, scheinbar naive, grad darum aber treffsicher auf den Punkt gebrachte Buchkritiken. Erstaunlicherweise hat die Zeitung nur 4 ½  Jahre bestanden; doch nun reklamierte Claudius deren Namen für sich selber. Er blieb zeitlebens, auch wenn ihm in zunehmendem Alter die poetischen Kräfte (genau wie sein Verständnis für die
politischen Entwicklungen der Zeit) merklich schwanden, »Asmus«, der Bote von Wandsbeck.

An diesem Vormittag gibt Heiko Postma einen Einblick in Leben und Schaffen dieses dauerhaft von Geldnöten geplagten, doch bemerkenswert glücklichen Poeten und beneidenswerten Ehemanns seines »Bauermädchens« Rebecca, dieses wunderbar verspielten, doch pädagogisch kundigen Familienvaters, dieses frommen, doch stets nachdenklichen Christenmenschen, aus dessen Schriften - versteht sich - ausgiebig vorgelesen wird. Heiko Postma hat uns durch seine lebendige Vortragsweise schon mehrfach in seinen Bann ziehen können.



Sonntag, den 14. Februar 2016

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)


------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert. Ein Epochenbild

Ein Zeitalter auf der Suche nach einer neuen Ordnung. Steffen Martus zeigt, wie dramatisch die Aufklärung das Deutschland des 18. Jahrhunderts verändert hat, von der Neuordnung Europas um 1700 bis zum Vorabend der Französischen Revolution. Die Aufklärung entdeckt, dass der Mensch keineswegs souverän, sondern zutiefst unmündig ist: Gefühle und Gewohnheiten wirken mächtiger als die Vernunft. Steffen Martus zeigt das 18. Jahrhundert in neuem Licht. Er erzählt die Geschichte der Leidenschaften, der Politik, Kultur und Wissenschaft, er schildert den Alltag in den Universitäten, den Städten, bei Hofe und zeichnet eindringliche Porträts von Diplomaten, Dichtern und Gelehrten bis hin zu Kant. Ein einzigartiges Geschichtswerk über jene kritische Epoche, mit der unsere Gegenwart beginnt.

Steffen Martus, Jahrgang 1968, lehrt als Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er schreibt regelmäßig für bekannte Zeitungen, wurde mehrfach ausgezeichnet und hat uns bereits 2009 seine Biographie der Brüder Grimm vorgestellt. Jetzt wird er uns sein neuestes Werk präsentieren.

Sonntag, den 6. März 2016
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
                  Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)               

………………………………………………………………………………………………………..

Edgar Herrenbrück stellt den Roman „Judas“ von Amos Oz vor


Dieser Roman steht auf Platz 1 der Weltempfänger-Bestenliste (1.6.2015). Die Jury begründet: „In seinem virtuosen Roman „Judas“ diskutiert Amos Oz die Legende vom „Verräter“ als Quelle des Antisemitismus, politische und religiöse Mythen und die Staatsgründung Israels. Sein „Judas“ ist eine universale Geschichte von Liebe und Verrat, Staat und Familie; ein Plädoyer für den Diskurs und ein literarisches Gegengift gegen die politische Polemik damals und heute. Meisterhaft!“
Konkret sieht das so aus: Schmuel Asch, 25 Jahre, gibt im Winter 1959/60 aus Geldmangel und Liebeskummer sein Studium an der Uni Jerusalem auf und nimmt eine Stelle im Haus der kühlattraktiven Witwe Atalja Abrabanel und ihres Schwiegervaters Gerschom Wald an. Ihm bleibt aber noch genügend Zeit, um wieder an seiner Studie „Jesus in den Augen der Juden“ zu arbeiten. Judas ist hier nicht der Verräter, sondern der Jünger, der Jesus ungemein liebt, der an seine göttliche Kraft glaubt und ihn deshalb drängt, zum Passahfest nach Jerusalem zu ziehen und sich kreuzigen zu lassen. Das klingt unglaublich. Oz aber erzählt eine sehr stimmige Geschichte. Wieder anders ist das Schicksal von Ataljas Vater Schealtil Abrabanel. Ihm wird Verrat im Unabhängigkeitskrieg 1948/49 vorgeworfen. - Es gibt im Roman viele freundlich scharfe Diskurse, auch eine schüchtern heftige Liebe und wunderbare Spaziergänge durch das nächtliche Jerusalem.

Donnerstag, den 17. März 2016 (in Kooperation mit der GfcjZ Hameln)
Beginn: 19.00 Uhr in der Synagoge, Hameln, Bürenstr., Eintritt: frei

–---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bärbel Reetz: Das Paradies war für uns. Emmy Ball-Hennings und Hugo Ball


Es begann 1912 mit einer zufälligen Begegnung: Hugo Ball, der Theatermann an den Münchner Kammerspielen, trifft Emmy Hennings, die exzentrische Diseuse und drogensüchtige Muse bedeutender Männer. Sie finden zusammen, schwankend zwischen Aktionismus und Anarchismus, und beginnen ihr gemeinsames „Spiel vom Büchermachen“, das sie ins Zentrum der literarischen Moderne führte. Bärbel Reetz zeichnet in dieser Doppelbiographie den steinigen Weg dieses extravaganten Paares nach, von der Jugend über die Avantgarde in München und Berlin bis zur Emigration in die Schweiz, von der Gründung des „Cabaret Voltaire“ in Zürich (Dadaismus) bis zur Abgeschiedenheit im Tessin und der engen Freundschaft mit Hermann Hesse.

Bärbel Reetz,
1942 in Hameln geboren, lebt in Berlin und hat bereits etliche fiktionale und biographische Werke veröffentlicht. Zuletzt hat sie bei uns „Hesses Frauen“, eine Biographien der Ehefrauen Hermann Hesses, vorgestellt. Nun präsentiert sie ihre neuste Publikation.

Sonntag, den 10. April 2016
Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)

………………………………………………………………………………………………………


Ein Gespräch mit Iris Radisch


Iris Radisch, geboren 1959 in Berlin, leitet seit 2013 das Feuilleton der ZEIT, für die sie seit 1990 als Literaturredakteurin arbeitet. Daneben ist sie als Fernsehmoderatorin tätig. 2008 wurde sie mit dem Medienpreis für Sprachkultur der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ ausgezeichnet. 2009 ernannte die französische Kulturministerin sie zum „Chevalier des Arts et Lettres“. 2013 erschien ihre Biographie „Camus. Das Ideal der Einfachheit“, das über Monate auf der Bestsellerliste stand. 2015 veroffentlichte Iris Radisch den Band „Die letzten Dinge. Lebensendgespräche“. Es sind Interviews mit Schriftstellern und Intellektuellen, die die Bilanz ihres Schaffens, ja oftmals die ihres Lebens ziehen. In einer Art Interviewgespräch mit der bekannten Literurkritikerin wird Bernd Bruns als Moderator  versuchen, Person und Schaffen, Erkenntnisse und Einsichten, Maßstäbe und  Arbeitsweisen von Iris Radisch in Erfahrung zu bringen.

Mittwoch, den 27. April 2016

Beginn: 19.00 Uhr („Soirée in der Mensa des Schiller-Gymnasiums Hameln, Gröninger Str.)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)

..........................................................................................................................................................................


Einladung zur Jahreshauptversammlung 2016

vorgeschlagene Tagesordung:

1) Begrüßung und Berichte des Vorstandes
2) Bericht der Kassenprüfer/innen
3) Aussprache über die Berichte und Entlastung des Vorstandes
4) Neuwahl eines Beisitzers/einer Beisitzerin
5) Wahl zweier Kassenprüfer/innen
6) Ehrungen
7) evtl. Anträge (Einreichungsfrist: 4. Mai 2016)
8) Bericht des Leiters der Stadtbücherei Hameln
8) Verschiedenes

Mittwoch, den 18. Mai 2016, Beginn: 19.00 Uhr in der Stadtbücherei/Pfortmühle


…………………………………………………………………………………………………………

Jens Rosteck:  Jacques Brel – der Mann, der eine Insel war


"Ein knappes Jahrzehnt, bevor Leonard Cohen und Bob Dylan sich aufmachten, die Welt zu erobern, betrat ein nicht mehr ganz junger Belgier mit demselben Ziel die Bühnen von Paris: ein schlaksiger Barde namens Jacques Brel. Bald lag die Welt des Chansons dem eindrucksvollen Mann mit der expressiven Mimik zu Füßen. Brel becircte sein Publikum durch sein Auftreten und sein Repertoire, in dem er seltene Ausflüge in die Melancholie wagte, raue Matrosen-Romantik zelebrierte, sich über Spießertum mokierte oder zarte Worte für das Altern und die Zerbrechlichkeit der Liebe fand. Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, 1967, beendete er völlig unerwartet seine Bühnenkarriere. Als habe er geahnt, wie wenig Zeit ihm noch blieb, frönte er jenseits des Rampenlichts um so exzessiver seinen Leidenschaften: den Frauen, dem Filmemachen, dem Fliegen und dem Segeln. Seine monatelangen Segeltouren führten den Getriebenen schließlich ans Ende der Welt: nach Polynesien. Hier lebte er mit seiner letzten Gefährtin als direkter Nachbar von Paul Gauguin, verdingte sich als fliegender Briefträger und schien endlich angekommen. – Bis er, mit nur 49 Jahren viel zu früh, auf „seiner“ Insel Hiva Oa die letzte Ruhe fand."

"Mit großer Kennerschaft und ebensolchem Feingefühl nähert sich der Autor und Musikwissenschaftler Jens Rosteck in dieser ersten deutschsprachigen Biographie dem facettenreichen Leben und Schaffen des Ausnahmekünstlers Jacques Brel. Er beleuchtet den oft widersprüchlichen Charakter des großen Zweiflers und Lebemanns, liefert feinsinnige Interpretationen einiger ausgewählter Chansons und erweckt auf gewohnt intelligente und kurzweilige Weise Musik- und Kulturgeschichte zum Leben." Der Musikologe und Schriftsteller Jens Rosteck war mehrfach unser Gast; das letzte Mal hat er uns seine  Edith Piaf-Biographie (2012) vorgestellt.

Sonntag, den 12. Juni 2016

Beginn: 11.15 Uhr („Matinée in der Pfortmühle“)
Eintritt: 5,- € für Mitglieder (sonst 7,- €)

........................................................................................................................................................................

Büchermärkte

Unser Büchermarkt im Bahnhof Hameln ist i.d.R. einmal im Monat, und zwar jeweils am ersten Samstag geöffnet, von 10.00 bis 18.00 Uhr. Bücherspenden können – aber nur nach Rücksprache – auch in dieser Zeit entgegengenommen werden:
6. Februar, 5. März, 2. April, 4. Juni, 2. Juli 2016

Unser 43. Markt alter Bücher findet (im Bahnhof Hameln) wie folgt statt:
Freitag, den 6. Mai 2016            von 10.00 bis 18.00 Uhr
Sonnabend, den 7. Mai 2016      von 10.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag, den 8. Mai 2016            von 11.00 bis 18.00 Uhr

Buchspender oder Helfer melden sich bitte bei Dieter Pfusch-Boegehold: 05151/3199

..........................................................................................................................................................................


Literarische Stunde



 
Literarische Stunde 2016-I


13.01.
Jürgen Schoormann
Günter Grass: Vonne Endlichkait (2015)


10.02.
Ulrike Bennemann
Navid Kermani: Große Liebe. Roman (2014)


09.03.
Jürgen C. Kruse
Joachim Radkau: Theodor Heuss (2013)


13.04.
Dierk u. Jutta Rabien
Thomas Hettche: Pfaueninsel (2014)


11.05.
Jürgen Schoormann
Volker Weidermann: Ostende 1936. Sommer der Freundschaft (2014)


08.06.
Ulrike Bennemann
Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise (2014)


Vorschau:
13.07.
Jürgen C. Kruse
Tilmann Lahme: Die Manns (2015)
 

Ort: Stadtbücherei in der Pfortmühle, 2. Stock
Zeit: Jeden zweiten Mittwoch im Monat, 10:15 Uhr  -  Eintritt frei. Gäste sind herzlich willkommen.

Webdesign & CMS by cybox hameln