Dr. Edgar Herrenbrück:

Franz Kafka

Kafka, der wirkungsmächtigste Autor des 20. Jahrhunderts! Geboren 1883 in Prag als Sohn eines aufstrebenden deutsch-jüdischen Kaufmanns. Kafka war promovierter Jurist und leitender Angestellter der „Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt“ in Prag. Er starb 1924 an Tuberkulose, erst 41 Jahre alt. Er war dreimal verlobt, zu einer Heirat kam es nie.
  Nach Weltgeltung sah es zunächst keineswegs aus. Zu Lebzeiten erschienen nur wenige Erzählungen von ihm, insgesamt etwa 350 Druckseiten. Erst durch Veröffentlichung seines Nachlasses begann sein Ruhm, zunächst in Frankreich und den USA, seit 1950 auch in Deutschland. Kafka galt lange als Autor der europäischen Krise: Seine Werke wurden theologisch, existentialistisch oder moralisch gedeutet.
Seit den 1970er Jahren rückte der literarische Kafka ins Blickfeld. Aber auch jetzt blieben Fragen genug: Wie sieht der Kafkasche Schaffensprozess aus? Gibt es eine „Botschaft“ seiner Texte? Ist es richtig, von Kafka als „ewigem Sohn“ zu sprechen? Warum sind die Verlobungen gescheitert? Welche Bedeutung hat Kafkas Judentum für sein Schreiben? Und was ist von einer Bemerkung zu halten wie dieser: „Jedem sein Teil. Du empfängst die Gäste, ich die Gespenster“ (Kafka 1914)? Keine dieser Fragen ist endgültig zu beantworten. Aber den Versuch ist es allemal wert.

Dr. Edgar Herrenbrück, Studiendirektor i.R. ; 1968 – 78 Lehrer und Unterrichtsleiter am Landschulheim am Solling, einem 1909 gegründeten  reformpädagogischen Gymnasium. Über dessen Gründer und langjährigen Leiter Theophil Lehmann schrieb er eine Biografie (erschienen 2006). Von 1978 – 2002 Fachleiter für Deutsch am Studienseminar Hameln und Lehrer für Deutsch und Geschichte am Albert-Einstein-Gymnasium Hameln.

Sonntag, den 16. Mai 2010
Beginn: 11.15 Uhr
Eintritt: 3,- € für Mitglieder (sonst 4,50 €)

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